Empowerment

 

Empowerment (engl. = Bevollmächtigung) hat seine Wurzeln in den großen US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegungen der 1950er u. 1960er Jahre.

 

Empowerment ist eine Lebenshaltung, die geprägt ist von

  • Selbstachtung
  • Selbstvertrauen
  • Selbstbewusstsein
  • Selbstverantwortung
  • Selbstbestimmung

Diese Lebenshaltung besagt, dass wir viel stärker, größer und fähiger sind, als wir zu denken wagen. Sie besagt, dass wir die Kraft haben, uns zu ändern, um mehr Freiheit, Verantwortung und Lebensfreude zu erfahren.

 

Als empowerter Mensch übernehmen wir Verantwortung für unser Handeln und unsere Entwicklung. Wir entscheiden selbst, statt uns mit Entscheidungen anderer über uns resigniert abzufinden.

Empowerment längt den Blick eines Menschen auf dessen Stärken, die in jedem von uns vorhanden sind und reduziert den Blick auf Schwächen.

 

Empowerment ist eine ressourcenorientierte Denkweise und Lebenshaltung, auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Leben.

 

Das Glas ist halb voll, statt halb leer … und wir entscheiden selbst, ob und wann wir es leeren oder auffüllen wollen.

 

 

Selbstbestimmung

 

Selbstbestimmung steht als elementares Menschenrecht an der Spitze der Menschenrechtsakte der UNO.

 

 

Die Selbstbestimmt Leben Bewegung definiert Selbstbestimmung wie folgt:

 

Selbstbestimmt leben heißt, Kontrolle über das eigene Leben zu haben, basierend auf der Wahlmöglichkeit zwischen akzeptablen Alternativen, die die Abhängigkeit von den Entscheidungen anderer bei der Bewältigung des Alltags minimieren. Das schließt das Recht ein, seine eigenen Angelegenheiten selbst regeln zu können, an dem öffentlichen Leben in der Gemeinde teilzuhaben, verschiedene soziale Rollen wahrzunehmen und Entscheidungen selbst fällen zu können, ohne dabei in psychologische oder körperliche Abhängigkeit anderer zu geraten. Selbstbestimmung ist ein relatives Konzept, das jeder persönlich für sich selbst bestimmen muss.

 

„Selbstbestimmung“ ist nicht mit „Selbständigkeit“ zu verwechseln, auch wenn beide Begriffe im allgemeinen Sprachgebrauch oft gleichbedeutend verwendet werden.

 

Ist ein Mensch zum Beispiel aufgrund einer körperlichen Einschränkung vollkommen unselbstständig und im hohen Maße von Hilfe oder Assistenz durch andere Menschen abhängig, schließt dies jedoch nicht gleichzeitig automatisch aus, dass er selbst über sein Leben bestimmen und entscheiden kann. Denn, auch mit einer z. B. körperlichen Einschränkung können Wünsche geäußert und Anweisungen gegeben werden, zum Beispiel wann, wo und welche Art von Hilfestellung benötigt wird.
 

Selbstbestimmt leben zu wollen und zu können, setzt voraus, dass wir uns über unsere eigenen Wünsche und Ziele im Klaren sind. Wir müssen wissen, was wir wollen, bzw. was wir nicht wollen.

 

 

Empowerment-Training

 

Empowerment als eine Lebenshaltung, geprägt von Selbstachtung, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, ist ein Fundament, auf dem Menschen in schwierigen Lebenssituationen, insbesondere Menschen mit körperlichen Einschränkungen und/oder chronischer Erkrankung, ihren Alltag so aufbauen können, dass ihre Regeln und Wünsche berücksichtigt werden. Empowerment verhindert Ohnmacht und Entwürdigung.

 

In unseren Empowerment-Trainings, Workshops und Beratungen möchten wir gemeinsam mit den TeilnehmerInnen ihren persönlichen Weg finden, mit der eigenen Lebenssituation umzugehen, um aus jeder individuellen Lebenssituation heraus ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

 

Ein Empowerment-Training auf Peer-Ebene (unter Gleichen) will betroffenen Menschen durch eine ressourcenorientierte Arbeitsweise darin unterstützen, ihre Bedürfnisse zu identifizieren, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen, selbstbewusst für eigene Interessen einzutreten und sich frei zu machen von bevormundenden Strukturen.

Ein wichtiges Ziel in diesem Prozess ist es, den Betroffenen ein möglichst großes Selbstvertrauen zu vermitteln, das eigene Leben eigenständig zu bewältigen, Entscheidungen selbst zu treffen und Potenziale für die Lösung persönlicher Probleme bei sich selbst zu finden und somit zum Experten in eigener Sache zu werden.
 

Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken. (Galileo Galilei)

 

In unseren Empowerment-Trainings und Workshops möchten wir die TeilnehmerInnen begleiten und unterstützen mit den Zielen:

 

  • aus der Opferrolle herauszukommen
  • sich seiner Wünsche und Ziele bewusst zu werden, um sie dann umzusetzen
  • Schwierigkeiten als Herausforderungen zu begreifen
  • Handlungsfähigkeit zu gewinnen
  • lernen, NEIN zu sagen
  • vielfältige Kompetenzen zu entwickeln
  • Experte in eigener Sache zu werden
  • sich selbst treu zu bleiben und Selbstvertrauen zu entwickeln
  • eigene Kraftquellen zu entdecken und weiterzubeleben
  • soziale Netzwerke zu bilden

 

Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) sieht als Ziel der Gesundheitsförderung einen selbstbestimmten Umgang mit der eigenen Gesundheit. Die Befähigung, die eigenen Bedürfnisse und Forderungen eigenständig zu äußern und alleine oder gemeinsam mit anderen umzusetzen, ist ein zentraler Ansatz der Gesundheitsförderung.
Da die Ressourcen hierfür oftmals (noch) nicht vorhanden sind, kommt dem Empowerment – der Bevollmächtigung/Befähigung – eine wichtige gesundheitsfördernde Rolle zu.

 

Empowerment-Trainings verstehen sich neben der Gesundheitsförderung auch als Maßnahme zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention nach Inklusion und Mitbestimmung.